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Leserbrief
Uznach
19.11.2024
19.11.2024 14:48 Uhr

NEIN zu A15 – JA zur Nachhaltigkeit

Bild: zvg/Linth24
Leserbriefschreiber Frédéric Papp bringt – leicht ironisierend – eine neue Variante ins Spiel – ausgedacht von seinem Sohn.

Frédéric Papp schreibt unter dem Titel: «Umfahrung Uznach – eine Schanze als Lösung?»:

Folgendes fand wirklich statt: Mein Sohn, fünf Jahre alt: «Papi, ich weiss, wie ich den Stau durch unser Städli lösen kann. Ich baue eine grosse Schanze am Ricken. Die Autos rasen über diese Schanze, fliegen über Uznach und landen dann direkt auf der Autobahn in Schmerkä.» Er ergänzte: Falls die Autos zu wenig Schwung hätten, platziere er unterwegs Trampoline, damit die Autos hüpfend ins Ziel kämen.

Ich war baff und gleichzeitig belustigt, ob diesem originellen Vorschlag und sagte: «Schön, dass du mitdenkst, aber diese Idee dürfte es an der Urne schwer haben». Woraufhin er konterte: «Dann baue ich halt fliegende Autos». Ich erklärte ihm, dass es zwar fliegende Autos gäbe, aber nur in sehr kleiner Stückzahl und oft nur als Prototypen. «Was sind Prototypen?» frage er.

Fliegende Autos und Prototypen

Die ganze Unterhaltung, kann ich hier nicht wiedergeben – dazu reicht der Platz nicht. Sie weist aber auf etwas Wichtiges hin.

Die Verbindungsstrasse A15-Gaster, worüber das Uzner Volk am 24. November zum Glück abstimmen darf, kommt frühestens 2037. Vielleicht surren dann wirklich fliegende Autos über unser Städtli. Und vielleicht sitzt dann mein Sohn hinter dem Steuer eines fliegenden Autos, sofern man es überhaupt steuern muss.

Lieber Luftstrasse als Betonwüsten

Mir sind Luftstrassen jedenfalls lieber als oberirdische Betonwüsten, die ökologisch und ökonomisch wertvolle Landreserven zerstören.

Die zur Abstimmung stehende «Lösung» wird in den Abstimmungsunterlagen als nachhaltig und verkehrsreduzierend angepriesen. Beides ist zu schön, um wahr zu sein.

Nachhaltig ist dieses monströse Bauvorhaben keineswegs – es verbaut Lebens- und Entwicklungsraum unserer Kinder und Kindeskinder!

 Verkehr nur umverteilt

Verkehrsreduzierend stimmt auch nicht. Der Verkehr und damit der Lärm wird bloss umverteilt. Durchs Städtli werden danach immer noch gegen 10'000 Fahrzeuge fahren (das Bevölkerungswachstum ist hier nicht berücksichtigt).

Wollen Sie für eine solche halbgare «Lösung» 500 Millionen Franken zahlen, die Unterhaltskosten übernehmen und eine Steuererhöhung von bis zu 10 Prozent schlucken?

Uznach hat etwas Besseres verdient. Für denselben Preis oder weniger bekommen wir bereits einen Tunnel.

Verkehr muss unter den Boden

Generell gehören Strassenprojekte, egal wo in der Schweiz, wenn möglich unter den Boden. Und in Uznach ist es möglich.

Die Schweizer Topografie und die Bevölkerungsentwicklung lässt uns keine andere Wahl, als verdichtet und unterirdisch zu bauen – wir sind nicht die USA!

Stimmen Sie deshalb am 24. November mit NEIN. Damit sagen Sie Ja für eine wirklich nachhaltige Lösung.

Frédéric Papp, Uznach