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Rapperswil-Jona
12.01.2025
13.01.2025 08:25 Uhr

Badi Lido: 150'000-Franken-Flop aus alter Zeit

Ein (vielleicht) letztes Lido-Desaster: Aus dem Kultur-Traum wurde nichts, ausser Kosten und Abfall.
Ein (vielleicht) letztes Lido-Desaster: Aus dem Kultur-Traum wurde nichts, ausser Kosten und Abfall. Bild: Linth24
Die vom alten Stadtrat 2022 verkündete Zwischennutzung auf dem Areal der Badi Lido war ein teurer Flop. Die Eventfirma ist Konkurs. Der neue Stadtrat darf jetzt aufräumen.

In der Bürgerversammlungs-Präsentation vom 1. Dezember 2022 legte der alte Stadtrat von Rapperswil-Jona der Bürgerschaft die «Budget-Position Lido» vor. Auf Seite 11 stand, die Stadt plane auf dem Areal der (unnötig) abgerissenen Badi eine «Zwischennutzung». Das koste 150'000 Franken.

Kultureller Traum

Das Geld werde für Investitionen wie Zäune, Infrastruktur, Absperrung,  Schwimmbecken usw. verwendet. Danach werde das Badi-Areal bis zum Baubeginn der neuen Badi öffentlich zugänglich sein. Es stehe «für kulturelle Aktivitäten und weitere Aktivitäten zur Verfügung». Die Stadt trete dabei aber «lediglich als Kuratorin» auf.

Badi-Ruine bespielen

Am 6. Februar 2023 versandte der Stadtrat unter dem Titel «Lido-Perimeter wird mit Zwischennutzung belegt» eine Mitteilung und schrieb, Private könnten sich für die Arealmiete bewerben und danach ihre Ideen «unbürokratisch umsetzen» und das Areal «bespielen».

Konkursiter Trümmerhaufen

Den Zuschlag dazu erhielt Martin Roth mit seiner MR Events GmbH. Doch, es kam, wie es bei derart kuriosen, aus Verlegenheit angeleierten Vorhaben oft kommt: Die hochgestochene «kulturellen Bespielung» der Lido-Brache ging in die Hosen, wie die Linth-Zeitung gestern mittteilte.

Roth's Firma ist Konkurs. Die 150'000 Steuerfranken sind flöten – oder wieviel es zum Schluss war. Die 53 Tonnen Sand, die der Eventunternehmer ins leere Schwimmbecken kippen liess, liegen verschmutzt und überall verstreut herum. Genauso die Plastikmöbel, viel Leergut und die eingestürzten Eventzelte. Ein Trümmerfeld rundum. 

Statt Miete Aufräumkosten

Wie die Linth-Zeitung weiter berichtet, bezahlte Roth die vereinbarte Miete nicht, weshalb ihm die Stadt letztes Jahr den Mietvertrag kündigte. Roth sagte der Zeitung noch, er habe «bis zum Schluss gekämpft» und die Stadt letzten Sommer mehrmals zu erreichen versucht, aber keine Rückmeldung erhalten. Er sei finanziell faktisch am Ende und müsse sich eine neue Zukunft aufbauen. 
Die logische Folge: Dem neuen Stadtrat bleibt die Ehre, das Chaos des alten Stadtrates auf Kosten der Steuerzahler aufzuräumen.

Bruno Hug, Linth24