Wie friedlich die Welt doch sein könnte! Das erlebten zufällige Gäste im Restaurant Schäfli in Uznach. Dort findet in loser Folge einmal im Monat an einem frühen Sonntagabend eine «Stubete» statt. Wie Wirtin Tanja Büsser sagt, sind es manchmal nur vier oder fünf Musiker oder dann wieder fast mehr als Gäste. Am Sonntag waren es über zehn spielfreudige Menschen, welche «Musig zum mitspille» boten. Und immer wieder kam jemand rein, holte ein Instrument hervor, nahm die Violine, Handorgel, Ukulele oder Blockflöte zur Hand und spielte einfach mit. Ja sogar ein Alphornbläser beschallte zwischendurch das Restaurant.
Die meisten Hobbymusiker mit Konzerterfahrung stammen aus der Innerschweiz, vom Ybrig oder Muotathal, aus Luzern, auch aus dem Toggenburg oder schlicht aus der Gegend. Sie spielen aus Freude alles vom Schottisch bis zu Country, singen und jodeln, so wie es die anwesenden Gäste wünschen.
Friedliche und lockere Stimmung
«Ich möchte diesen Brauch behalten und fortsetzen, denn er stammt aus der Coronazeit, wo mein Schäfli ein Übungslokal für Musizierende wurde. Jetzt herrscht die Freude vor, auch wenn manchmal das Spielvolk grösser als die Gästezahl ist», sagt Tanja Büsser. Alles ist friedlich und locker, den Obolus entrichtet man mit einer freiwilligen Kollekte und zur Stärkung kann jeder Gast Suppe oder Käse im Vorraum holen.
Gegenüber vom Gasthaus Schäfli im Städtchen Uznach steht die Kirche und auf dem Kirchturm sind Musiker und Gaukler abgebildet, welche sich im Mittelalter in Uznach trafen. Wirklich, die «Stubete» passt bestens zu Uznach. Das Leben kann mit Musik, ansteckender Freude, Spontanität und wenig Aufwand so friedlich sein. Apropos Spontanität: Einzig auf der Schäfli-Website wird auf die «Stubete» hingewiesen.