Am 7. Dezember stimmt Rapperswil-Jona (RJ) ab über die ‘Reduktion’ des Stadtrates von 7 auf 5 Mitglieder, allerdings auf 5 Vollamtliche. 5 vollamtliche Stadträte (SR) hat St. Gallen, die dreimal grössere Hauptstadt, die zudem mit vielen Zentrumsaufgaben belastet ist. Andere Städte mit der Grösse von RJ haben meistens nur etwa 250 Stellenprozente: Rund 70% für das Präsidium und noch 5 oder 6 Rats-Mitglieder mit 30%-Pensen. Und alle mit Ressortverantwortung.
Dies hätte unter anderem den grossen Vorteil, dass der Stadtrat politisch breiter abgestützt und die Auswahl an geeigneten Stadtrats-KandidatInnen viel grösser ist. Denn wer ist schon bereit, eine gute (Kader-) Stelle aufzugeben, um für ein Amt zu kandidieren, für das er nicht sicher gewählt und nur für vier Jahre garantiert ist?
Fähige gewünscht
Gewünscht sind fähige StadträtInnen mit Führungserfahrung, die im Beruf bleiben können und dabei den Bezug zur Bevölkerung nicht verlieren.
Der aktuelle Vorschlag von Präsi Stöckling und seinem Team: Die Steuerzahler sollen für einen «reduzierten» Stadtrat Mehrkosten von 240'000.- pro Jahr bewilligen. Und was ist der Mehrwert für Rapperswil-Jona? Es gibt wohl keinen, aber die Stadt könne sich das ja leisten, meint wohl Präsident Stöckling. Die Befürchtung besteht aber, dass noch mehr «Geldverschleuderungsprojekte» initiiert würden! Denn die 5 Stadträte müssen sich und ihre Abteilungen ja irgendwie beschäftigen…
Verbesserungspotential
Vergleiche mit anderen Städten zeigen: Im Ressort Bau benötigt man keine 100% Stelle, wenn unterschieden wird zwischen strategischer und operativer Führung: Die strategische obliegt dem Stadtrat, die operative Führung der Bauverwaltung. Redet der Chef den Fachleuten weniger drein, dann sind diese wahrscheinlich zufriedener und kündigen seltener, als dies in Rapperswil-Jona passiert.
Auch das Stadt-Präsidium benötigt kein 100%-Pensum, wie der aktuelle Präsi zeigt: Er hat genügend Zeit, daneben ein Kantonsrats-Mandat zu bekleiden und auch weitere Mandate wahrzunehmen.
Mit der Trennung von strategischer und operativer Führung könnten sich die Stadtratsmitglieder auf die strategischen Geschäfte konzentrieren, wozu es keine Fachspezialisten, sondern Menschen mit politischem Gespür braucht. In diesem Bereich hat der Stadtrat von Rapperswil-Jona grosses Verbesserungspotential, wie Vergangenheit und Gegenwart zeigen.
Deshalb: Kommen Sie an die Gemeindeversammlung am 7. Dezember und sagen auch Sie NEIN zu 5 Stadträten und zu unnötigen Mehrkosten.