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Schweiz
06.12.2023
06.12.2023 06:29 Uhr

St.Galler Familie verlässt Gaza

Kurz vor der Abreise im Juli 2023: Drei Brüder und ihre Halbschwester sind bald wieder vereint.
Kurz vor der Abreise im Juli 2023: Drei Brüder und ihre Halbschwester sind bald wieder vereint. Bild: zVg
Lange harrte eine vierköpfige Familie aus der Stadt St.Gallen im Gazastreifen aus. Da Israels Armee-Offensive nun auch in den Süden stösst, kehrt die Familie zurück in die Schweiz.

Im Juli 2023 wanderte ein Vater mit seinen drei Söhnen von St.Gallen in die Stadt Chan Yunis, die sich im Süden des Gazastreifens befindet, aus (Bericht hier). Der Wohnort der Familie befindet sich im südlichen Teil des Gazastreifens, der seit 1994 de facto unter Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde steht und lange als Zufluchtsort für Hunderttausende von Menschen aus dem Norden Gazas galt – bis jetzt. 

Fluchtort nicht mehr sicher

Laut Medienberichten stösst die israelische Armee in den Süden des Gazastreifens vor. Augenzeugen berichten von heftigen Gefechten im Raum Chan Yunis. Am Montag verliessen deshalb auch die vier St.Galler, die letzten Schweizer Staatsangehörigen im Gazastreifen, das Gebiet. Dies teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit. Die Halbschwester der drei Jungen bestätigt die Information gegenüber stgallen24

«Die Situation hat sich immer weiter zugespitzt und ich hatte mir grosse Sorgen gemacht. Ich bin froh, dass sie endlich nach Hause kommen», sagt sie. 

Kritik an Israel wächst

Die israelische Zeitung «Times of Israel» zitierte in der Nacht palästinensische Berichte, wonach es intensive Angriffe der israelischen Streitkräfte in der grössten Stadt des südlichen Teils des Gazastreifens gebe.

Zuvor seien Dutzende israelische Panzer in den südlichen Gazastreifen vorgestossen und seien in der Nähe von Chan Yunis gesichtet worden, meldete die Zeitung. Augenzeugen hätten auch gepanzerte Mannschaftstransporter und Planierraupen gesehen.

Nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die Terrorgruppe Hamas auf den Süden des abgeriegelten Küstengebiets wächst angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der Armee. Hilfsorganisationen sprechen von «Horror» und «unerträglichem Leid der Zivilbevölkerung».

mik/stgallen24 / Linth24