New Work» heisst der moderne Begriff, der flexible Arbeitszeiten propagiert. Er ist gut gemeint: Der Arbeitsweg kann gespart werden, Eltern können ihre Kinder tagsüber sehen, ein Zahnarztbesuch ist kein Problem, mit dem Hund Gassi gehen sowieso nicht, Arbeit kann dem Biorhythmus angepasst werden und Weiterbildungen werden organisierbar. Auf der anderen Seite kann im Home-Office die Kommunikation problematisch sein, der Bürostuhl ist nicht ganz so ergonomisch und die Networking- und Feedback-Möglichkeiten sind beschränkt. Virtuelle Meetings sind halt kein Ersatz für physische Treffen.
Risiken werden oft unterschätzt
Hinzu kommt, dass die Gefahr besteht, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen, wenn es keine klare Abgrenzung gibt. Stresserkrankungen sind da vorprogrammiert. Hubert Helbling, Vorsteher des Amts für Arbeit Kanton Schwyz, ist überzeugt, dass oftmals sowohl Arbeitnehmende, die Home-Office einfordern, als auch die Arbeitgeber, «welche eine Fürsorgepflicht gegenüber dem Arbeitnehmenden haben», die Risiken solcher Arbeitsformen unterschätzen. «Es sind schlicht nicht alle geeignet, im Home-Office zu arbeiten», so Helbling. Hinzu komme die übermässige Nutzung digitaler Plattformen, welche zu einer «kognitiven Erschöpfung» führen könne. Seiner Meinung nach braucht es klare Regelungen und Rahmenbedingungen, damit es funktionieren kann.