Roger Zahner, Medienverantwortlicher der IGMRU nennte folgende Argumente für ein NEIN am 24.November
«Als Kontrapunkt zur Information des Gemeinderats zeigen wir die die Konsequenzen zur Umfahrung Uznach auf. Uns ist es wichtig, dass die Uznerinnen und Uzner am 24. November 2024 unter Berücksichtigung aller Aspekte ihren Abstimmungsentscheid fällen.
Am Sonntag, 24. November 2024 können die Uzner Stimmberechtigten über das kantonale Projekt zur Umfahrung Uznach an der Urne abstimmen. Am 30. Oktober wendete sich nun der Uzner Gemeinderat per Medienmitteilung und Newsletter an die Uznerinnen und Uzner mit der Aufforderung die Abstimmung wahrzunehmen und «Ja» zu stimmen. Die IG Mobilität Region Uznach (IGMRU) nimmt die Information des Gemeinderats erstaunt zur Kenntnis. Einmal mehr werden nur die Vorzüge der Umfahrung Uznach aufgezeigt. Tatsächlich gibt es aber auch eine Kehrseite der Medaille und diese sollte aus Sicht der IGMRU der Bevölkerung nicht verschwiegen werden. Nur so ist eine Gesamtbetrachtung und ein wohlüberlegter Entscheid möglich. Deshalb übernimmt die IGMRU die Verantwortung als Kontrapunkt die Nachteile der geplanten Umfahrung Uznach anzusprechen.
Immense Eingriffe in die Landschaft
Die Umfahrung greift mit ihren sechs Kilometern Länge und ihren zahlreichen Bauwerken (Brücken, Über- und Unterführungen, Tunnels, Kreisel, Retentionsbecken etc.) sehr stark in die Landschaft und die Siedlung von Uznach ein. Aktuell ist das Ausmass der Strasse im Gelände durch Markierungen sichtbar. Sie verbaut 150‘000 m2 Land, wobei 85‘000 m2 davon Kulturland sind. Es werden auch verschiedene wertvolle Uzner Naherholungsgebiete durch die Strasse beeinträchtigt. Dies in einer Zeit, in der das Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit Landressourcen zu Gunsten nachkommender Generationen gross sein müsste.
Grosse Belastung von vielen Wohnquartieren
Die Umfahrungsstrasse führt im Osten und Süden am Siedlungsrand von Uznach entlang, teilweise durch die Siedlung hindurch. Dies ergibt eine neue Belastung für viele Wohnquartiere von Uznach mit viel Lärm, Licht, Abgasen und unschönen Bauwerken. Diese Wohnquartiere verlieren klar an Attraktivität. Dazu kommt, dass die mindestens fünf Jahre lange Bauzeit, die Gemeinde mit viel zusätzlichem Verkehr, Lärm und für den Bau blockierten Flächen belasten wird.
Kosten übersteigen den Nutzen
Die veranschlagten Kosten des Projekts von CHF 406 Millionen werden bis zur Realisierung aufgrund vieler Unwägbarkeiten für den Kanton noch um einiges wachsen. Der Kanton sagt aber heute schon, dass das Projekt volkswirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Auch für die Gemeinde wird es kaum anders aussehen. Sie wird mit Beiträgen an die Umfahrung, die Finanzierung der flankierenden Massnahmen und weiterer Folgekosten einiges beitragen und über Steuergelder finanzieren müssen.
Zentrum bleibt weiterhin belastet
Die Umfahrung kann etwas dazu beitragen, den Durchgangsverkehr umzulagern. Der hausgemachte Verkehr kann leider damit nur wenig beeinflusst werden kann. Das Städtli und das Zentrum bleiben weiterhin die schnellste und kürzeste Verbindung für eine grosse Zahl von Fahrzeuglenkenden. Deshalb sind auch mit Umfahrung noch tausende von Fahrzeugen im Städtli und die problematische Stau-Situation mit der Bahn-Barriere bleibt bestehen. Auch werden mit der vom Kanton prognostizierten Verkehrsabnahme im Städtli nach wie vor die Lärm-Grenzwerte überschritten. Bis zum Jahr 2037 würde sich zudem rein gar nichts ändern an der Verkehrssituation.
Es gibt kurzfristige und langfristige Alternativen
Die projektierte Umfahrungslösung für Uznach ist leider eine Mogelpackung. Erst ein «Nein» dazu eröffnet die Chance, über zukunftsgerichtete und für Uznach weniger belastende und nutzenbringendere Massnahmen zu diskutieren. Es gibt Alternativen wie den Doppelspur-Kreisel im Bahnhofsquartier, der das Zentrum weitgehend vom Stau entlastet und schnell sowie kostengünstig realisiert werden könnte. Oder es gibt längerfristige Ansätze wie Kurz-Tunnels oder Langtunnels zur
Entlastung des Siedlungsraums ohne die negativen Auswirkungen von Strassen an der Oberfläche.
Bei der Abstimmung ist eine Gesamtbetrachtung nötig. Die IGMRU ist seit Beginn der Planung 2011 davon überzeugt, dass die jetzt geplante Umfahrungsstrasse zu Ungunsten von Uznach ausfällt und empfiehlt deshalb «Nein» zu stimmen. www.umfahrung-uznach-nein.ch »