Sie sind von der Autobahn A3 zwischen Reichenburg und Hinwil bestens sichtbar: Die gut 30 Wohnwagen von Fahrenden im Benkner Klettenseehof. Beim Näherkommen erkennt man deren Nummernschilder aus Zürich, Deutschland und Frankreich. Wobei die Wohnwagen keineswegs einen ärmlichen Eindruck machen. Vielmehr handelt sich grösstenteils um gediegene Residenzen im XXL-Format. Passend insofern auch die Zugfahrzeuge: Limousinen oder SUV deutscher Nobelmarken.
Fahrende in Benken mit Ferrari beim Wohnwagen


An diesem trüben Montagmorgen einen der Fahrenden anzusprechen ist keineswegs einfach, denn die Wagenburg wirkt fast wie ausgestorben. Lediglich zwei Männer hantieren an einem Wassertank eines Campers. Gefragt, ob sie ein zwei, drei Fragen beantworten können, winken sie mürrisch ab. Für die Anliegen des Schreibenden sei ausschliesslich der Patron zuständig, antworten sie auf französisch.
Patron mit Ferrari
Wo der Patron denn jetzt sei? Der sei weg und komme erst abends zurück. Wo befinde sich der Standplatz des Patrons? Drüben beim Ferrari, sagt einer und deutet zum besagten knallroten Auto hinter einem Wohnwagen. Womit für ihn die Unterhaltung offensichtlich beendet ist.

Regelmässige Polizeikontrollen
Gemäss dem Gemeindeschreiber von Benken, Urs Beck, campen die Fahrenden mit rund 30 Wohnwagen seit Auffahrt beim Klettenseehof. Da es sich um ein privates Grundstück handle, brauche es erst ab einer Aufenthaltsdauer von mehr als drei Monaten eine Bewilligung, sagt der Gemeindeschreiber. «Die Polizei hat mit den Besuchern gesprochen und sich nach den sanitären Verhältnissen erkundigt.» Ergebnis dieser Unterhaltung sei, dass der Vermieter demnächst Toi-Toi-Toiletten vor Ort stationieren werde.
Tatsächlich schauen die Ordnungshüter laut dem Gemeindeschreiber regelmässig bei den Wohnwagen vorbei und achten darauf, dass auch der Abfall sauber entsorgt wird. Und zwar in einem «Abfallwagen», den der Vermieter für die Dauer des Aufenthalts dort abgestellt hat.